Clemens Krauss
Doppelgänger . Identicals
Ausstellungsdauer vom 24.9.2004 – 23.10.2004
Lange Nacht der Museen mit Performance am 9.10.2004 von 19h – 1h
Der Grazer Performance-Künstler Clemens Krauss (30), der in London und Berlin lebt, stellt in seiner 1. Einzelausstellung in der white8 Galerie konzeptuelle Fotoarbeiten unter dem Titel „Doppelgänger“ aus.
Dem Projekt, das sich vorerst aus den Fotos von 4 Paaren zusammensetzt, sind einjährige Recherchen im Raume Europas vorausgegangen. Gesucht wurden jeweils 2 Personen mit auffallend ähnlichem Äußeren. Die Unterschiede im Wesen, persönlichen Interessen und sozialen Hintergrund wurden in persönlichen Interviews erfasst und zum Teil auf Video aufgezeichnet. Der Zufall spielte bei den Ermittlungen keine geringe Rolle. Krauss befasst sich gerne mit der Craniometrie (biometrische Gesichtsvermessung), die darauf abzielt, Individuen aus einer anonymen Masse heraus zu identifizieren. Die Frage nach der Individualität des Menschen ist in der Zeit der genetischen Reproduzierbarkeit von neuer Aktualität. Zur Eitelkeit und Sucht nach Einzigartigkeit des postmodernen Menschen (Clemens Krauss) gesellt sich die Unsicherheit die kommenden Entwicklungen betreffend.
Zur Vertiefung seines Projektes präsentiert Krauss eine Silikoninstallation: Eine Körperschale aus Silikon mit den Ausformungen des eigenen Hautorgans wird in einer Ecke am Fußboden platziert.
Clemens Krauss nimmt heuer an der renommierten Liverpool- Biennale mit seiner Performance „Sprechstunde“ teil.
Performance „Lookalikes“
Die Performance „Lookalikes“ von und mit Clemens Krauss lief unter der Teilnahme zahlreicher Besucher in 3 Phasen ab.
Special Event war die Präsentation der Fotoserie, die im Laufe der vorangegangenen Nacht in einer spontanen Aktion entstanden ist.
Während eines Streifzuges, den der Künstler mit der Wiener Journalistin und Künstlerin Martina Lunzer durch 18 Villacher In-Lokale unternommen hatte, zeigten sich bei der Suche nach neuen Doppelgängern durchaus positive Aspekte.
Ein weiteres Highlight des Abends war die fächerübergreifende Performance von Schülern der 5b des Peraugymnasiums in Villach, die unter der Leitung von Prof. Irmgard Altenburger (Deutsch) und Prof. Franz Sattlegger (Bildnerische Erziehung) stand.
Die für die Ausstellung eigens erarbeitete konkrete Poesie wurde während des prozessualen Ablaufs als Installation an der Wand befestigt.