Michaela Kirchknopf
Gregor Passens
Valentina Pini
Esin Turan
Vernissage
Die Künstler sind anwesend
Einführende Worte spricht Dr. Thomas Götz,
Chefredakteur Stv, Kleine Zeitung, Graz
Es ist sowohl Anliegen als auch Aufgabe der white8, die in der heutigen Zeit wichtigen Themen aufzugreifen, und einen Beitrag im Rahmen der Möglichkeiten einer Galerie zu leisten. Mit ihrem jeweils eigenen Zugang zum Thema „Islam“ beleuchten Künstler der jüngeren Generation, die sich auf dem Wege in die Internationalität befinden, die heute anstehenden Probleme.
Die künstlerische Arbeit von Michaela Kirchknopf beginnt mit der Recherche nach dem Frauenbild im Ablauf der Geschichte bis hin zu den erschreckenden Absurditäten der immer noch praktizierten Genitalverstümmelungen.
In ihrer Installation „Sisyphos und die Abscheu vor der Leere“ behandelt die Künstlerin die Angst vor der seelisichen Leere, als auch vor leeren Räumen, in denen man sich gerade befindet. Diesen Horror vacui findet man in der islamischen Baukunst wieder, in der reiche Ornamentik die architektonische Aussage oft völlig überdeckt.
„Teheran 16:35, 3.08.2000“ ist von Gregor Passens geschaffen. Das 3 m lange Wandtuch, das mit einem Foto bedruckt ist, zeigt eine verschleierte Muslimin, die, vor dem Hintergrund des Militärs, durch ihren Alltag geht. Von der rechten Seite her schiebt sich die Friedenstaube übergroß ins Bild und folgt der Frau.
Valentina Pini präsentiert mit „Hair Tapestry“ eine Ranke aus Frauenhaar. Ein Gobelin an der Wand, der sich im Bereich zwischen lebender und toter Materie ansiedelt. Die sexuellen Gründe im Zusammenhang mit der Haarbedeckung von Musliminnen durch den Schador sind naheliegend und erweitern die Installation um eine wichtige Dimension.
Die Skulptur „m/v“ aus Lakritze zeigt das schwarze Loch in der aufgerissenen Weltkugel, das uns abstößt, als auch mit übermächtiger Schwerkraft anzieht. Alles wird verschlungen, was sich annähert.
Mit ihrer Installation „Explosive Fortunes“ zeigt Esin Turan, wie der Boden für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Staaten geschaffen wird, wenn bestimmte politische und wirtschaftliche Ziele erreicht werden sollen. Der Terrorismus auf der anderen Seite betreibt seine Aktivitäten unter dem Deckmantel des Heiligen Krieges, des Djihad.
In Munitionskisten, die mit Glückskeksen gefüllt sind, liegen vergoldete Handgranaten obenauf. Die Weissagungen sind eingeschlossen, der endgültige Ausgang ist offen. Die Beschriftungen auf den Kisten erinnern an die Terroranschläge weltweit.