„Rötel und Ton“
Von Judith Zillich (1969) kennt man die feinen, hochsensiblen Abschattierungen der Haut mit Hilfe der Ölmalerei. Erstmals zeigt die Künstlerin Rötelzeichnungen in der white8 Galerie.
Sie folgt damit einer Tradition, die schon im 15. Jhd. ihren Ursprung hat und im 16. Jhd. als erstes in Italien aufblüht. Oberitalien wird zum Zentrum der bevorzugten Verwendung des Rötels, der ideal dafür geeignet ist, die Rundungen des Körpers zum Ausdruck zu bringen. Meisterwerke von Leonardo bis Raffael, Michelangelo und Correggio zeugen davon. Von seiner Konsistenz her ist der Rötel das ideale Zeichenmittel, mit dem man einerseits klare Umrisslinien ziehen, als auch Schattierungen anbringen kann, die das malerische in der Zeichnung betonen, ohne dass es zu unerwünschten Verwischungen kommt.
Zillich verwendet den rotbraunen Rötelstift, um ihr Söhnchen Leander in verschiedenen Posen klar umrissen festzuhalten. Mit hoher Einfühlsamkeit entstehen Aufzeichnungen aus dem Leben eines Kleinkindes.
Außerdem erzählen neue gemalte Selbstportraits und Figuren aus Ton von den Befindlichkeiten der Künstlerin auf ihrem Wege zur zweiten Mutterschaft.